Polit-Apéro vom 03.09.2025 mit Bundesrat Albert Rösti
Rückblick auf unseren «Polit-Talk» mit Bundesrat Albert Rösti
Geschätzte «Urbane Frauen», liebe Vorstandsmitglieder, Gönnerinnen und Sponsoren
Trotz aller widrigen Umstände wurde unser Anlass vom 3. September 2025 zum bisherigen Höhepunkt des Vereinsjahres der «Urbanen Frauen».
Schon die Anreise war für viele eine Geduldsprobe: ein nie dagewesenes Verkehrschaos rund um Luzern führte zu stundenlangen Staus. Teilnehmerinnen riefen laufend an – einige sassen fest, andere kehrten frustriert um oder wagten erst gar nicht die Fahrt.
Der Auslöser: Gegen 13.40 Uhr geriet ein Lieferwagen auf der A14 bei Ebikon ausser Kontrolle. Nach einer Kollision mit der Leitplanke überschlug er sich, durchbrach die Mittelleitplanke und prallte frontal in mehrere Fahrzeuge. Ein Mensch verlor dabei tragisch sein Leben, acht weitere wurden verletzt. Die Autobahn blieb stundenlang komplett gesperrt, die Region Luzern stand still.
Auch der Vorstand der «Urbanen Frauen» wurde zusehends nervöser: Wie viele Frauen würden es rechtzeitig schaffen? Und vor allem – würde Bundesrat Albert Rösti, Vorsteher des UVEK, den Weg nach Luzern rechtzeitig finden oder seine Teilnahme absagen?
Glücklicherweise entschied er sich weitsichtig, einen Teil der Strecke mit dem Zug zurückzulegen. Diese spontane Lösung rettete uns den Abend. Mit nur geringer Verspätung traf Bundesrat Rösti per Taxi vom Luzerner Bahnhof am Château Gütsch ein – und nahm die Situation mit Humor.
Im eleganten Ballsaal begrüsste er die rund 80 anwesenden Damen, Sponsoren sowie Hoteldirektor Andreas Gartmann und Verwaltungsratspräsident Benno P. Hafner mit den Worten:
«Ich entschuldige mich offiziell als Verkehrsminister für die heutige Strassensituation – und denke, das ist die perfekte Überleitung zu einem der zentralen Themen des heutigen Abends.»
Mit diesem humorvollen Einstieg hatte er die Zuhörerinnen sofort auf seiner Seite. Im anschliessenden Interview überzeugte Bundesrat Rösti mit offener, volksnaher und kluger Rhetorik – und zauberte immer wieder ein Lächeln auf die Gesichter des Publikums.
Mit seiner besonnenen, unaufgeregten Art überzeugte Bundesrat Rösti das Publikum durchgehend – sei es im Interview mit den Moderatoren Dieter Haller und Vereinspräsidentin Yolanda Egger oder in der anschliessenden Fragerunde. Souverän, sachkundig und verständlich beantwortete er Fragen zu Themen wie Pestizidverboten im Wald, Schädlingsbekämpfung, der Bahnlinie Schweiz–Grossbritannien oder dem Umgang mit Atommüll.
Ein zentrales Thema war zudem die Energie- und Stromversorgung. Doch den Auftakt des Podiumsgesprächs bildete das drängendste Problem: die zunehmende Verkehrsdichte, gerade auch im Raum Luzern, und die daraus folgenden Massnahmen. Luzern liegt auf der wichtigen Nord-Süd-Achse – ein Thema, das nicht nur die Innerschweizer Bevölkerung, sondern auch Bundesbern betrifft.
Besonders aktuell war die Frage nach den Folgen der jüngsten Abstimmung, bei der Volk und Stände die Vorlage zur Engpassbeseitigung im Nationalstrassennetz abgelehnt hatten. In diesem Zusammenhang interessierten uns die diversen direkten Folgen dieser Abstimmung und die daraus resultierenden Entscheide des Bundesrates für Grossprojekte im Individual – und Schienenverkehr wie beispielsweise dem Durchgangsbahnhof Luzern.
Eines der brennenden Themen betraf natürlich auch die Versorgungssicherheit der Schweiz. Wird die Energiestrategie 2050 am Ende am Schweizer Einsprachewesen scheitern und wie wenden wir eine Strommangellage ab, wenn unsere AKW’s abgeschaltet werden? Ist es doch so, dass das Moratorium für neue Atomkraftwerke aus einer anderen Zeit stammt. Das Rahmenbewilligungsverbot, das heisst, genau das «Technologie-Verbot», das neue Kraftwerke ausschliesst, ist seit 2017 rechtskräftig und der Ausstieg der bestehenden Anlagen soll bis etwas 2034 erfolgen. Studien warnen, dass ab den 2030er-Jahren bei längerer Abschaltung der bestehenden AKWs Winterstromlücken drohen. Unsere Frage zielte da auf die Tatsache ab, dass es doch realitätsfremd sei, am Ausstieg festzuhalten, während Nachbarländer neue Reaktoren planen.
Der Bundesrast führte in der Folge aus, warum es durchaus Sinn macht, weiterhin auf Atomstrom zu setzen, aber auch ALLE anderen Technologien als Garant für Bandstrom in geopolitisch unsicheren Zeiten zu fördern, inklusive dem Bau von neuen Reservekraftwerken als Sicherheitsnetz besonders im Winter.
Ausserdem zur Sprache kam auch das Handelsabkommen mit der EU zur Verbesserung der Versorgungssicherheit und dem Zugang zum EU-Strommarkt. Und last but not least äusserte sich der Bundesrast auch ausführlich über die diversen Förderprogramme im Zusammenhang mit den Klimazielen des Bundes.
Abschliessend stellte sich der Bundesrat zur Verfügung, vor der Sponsorenwand mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des «Polit-Apéros Urbane Frauen» für Fotos zu posieren, Hände zu schütteln und sich auf kurze Gespräche einzulassen, bevor er sich verabschiedete.
An dieser Stelle auch ein grosses Dankeschön an unsere Komitee-Ladies Andrea Blum, Manuela Gambetta und Cornelia Maggi (die unserem Bundesrat noch ein Präsent mit einheimischen Köstlichkeiten überreichte). Nicht zu vergessen auch ein «Merci Tusigmol» an Dieter Haller, der wieder einmal Toparbeit als Technik-Verantwortlicher und Moderator geleistet hat!
Wir freuen uns bereits auf den nächsten «Polit-Talk» am 05. November mit «die Arena»-Moderator Sandro Brotz. Das Thema des Interviews: „Journalismus im digitalen Zeitalter“ und „Fake News -Fallstricke“.
Herzlichen Dank an unsere Gönner & Sponsoren!

Unsere Events und unser Engagement wären ohne die grossartige Unterstützung unserer Partner, Gönner:innen und Dienstleister nicht möglich.
Wir bedanken uns von Herzen bei folgenden Unternehmen und Persönlichkeiten für ihr Vertrauen, ihre Grosszügigkeit und ihr Bekenntnis zur Förderung unseres Vereins Urbane Frauen – für Frauen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft:
Sponsoren & Partner
• HAVO – Herr Hans Vogel
• Luzerner Kantonalbank – Herr Daniel Meyer
• Colombo
• Vive Switzerland – Frau Angela Mazza
• Relago – Herr Marco Armbruster
• Hotel Brünig – Felsenblick – Herr Risi
• Restaurant Reussbad – Herr Mirko Stierli
• Capitol Immobilien – Herr Tavoli (Jahrespartner)
• BB-Grafik – Frau Elena Meise
• Hertig Reisen – Herr Andreas Hertig
Dienstleistungspartner
• LUEG AG – Herr Yves Albisser
Danke für eure wertvolle Unterstützung und dafür, dass ihr unsere Vision mittragt.
Gemeinsam schaffen wir Räume für Begegnung, Austausch und Wirkung.
Ein herzliches Dankeschön 💛
Anwesende Gönner & Sponsoren: